Vorwort
Moin! Heute nehme ich euch mal mit und erkläre wie ich mit der Feederrute in den warmen Sommermonaten ganz leicht an den Fisch komme. Neben meiner Ausrüstung und Montage stelle ich euch meine Futtermischungen und Köder vor. Zudem erfahrt ihr wie ich eine gute Futterstelle im Kanal ausmache und diese befüttere.

Was ist Feedern?
Feedern ist grob gesagt die Angelei mit Futterkorb (to feed = füttern). Der Korb wird oberhalb des Vorfaches befestigt um so das Anlockfutter nach dem Auswurf direkt beim Hakenköder zu haben. Diese Angelei wird auf Grund betrieben.
Es gibt zig Möglichkeiten und Variationen zu Feedern. Hier stelle ich euch meine Lieblingsvariante vor.
Meine Ausrüstung
Rute
Zum Feedern benutze ich am liebsten eine Pickerrute. Ich fische zur Zeit die Black Magic Competition – Bomb II von Browning. Sie ist 3,30 m lang und hat ein Wurfgewicht von 80 Gramm.

Die Spitze mit „1 oz“ ist recht weich und zeigt so die kleinsten Zupfer an auch wenn sich der Futterplatz über 50 m weit weg befindet. Es bedarf also hier keiner Glocke oder Pieper. Der Bügel wird geschlossen und die Spitze auf etwas Spannung gebracht.
Ich lege mir die gespannte Rute auf zwei Rutenständern ab und platziere diese in Greifweite. Wenn die Spitze zuckt ist nämlich ein schneller Anhieb gefragt.
Rolle
Ich nutze die I-Cor Spin F 2500 von Cormoran. Die Rolle hat eine Frontbremse, die aber bislang eher selten zum Einsatz kam, da die Rute kurze Fluchten schon perfekt abfedert. Die Rolle fasst gute 150 Meter Schnur.
Schnur
Ich nutze zum Feedern eine geflochtene Schnur und schalte davor eine drei Meter lange monofile Schlagschnur. Das Geflecht überträgt den kleinsten Zupfer auf weite Entfernung. Die monofile Schlagschnur nutze ich um eine Schlaufenmontage zu binden. Zudem federt sie beim Drill die Fluchten etwas ab.
Futtereimer

Ich habe einen Futtereimer mit Zwischenschale der Marke Browning. Der Eimer hat ein Fassungsvermögen von 30 Litern. In den Eimer fülle ich zu Hause vor ab meine Futtermischung was ich am Wasser nutzen möchte.
Am Wasser fülle ich mir ein wenig in die Zwischenschale und gebe dort erst neben dem Wasser auch Maden und Mais hinzu. Falls ich mehr Futter benötige fülle ich einfach etwas aus dem großen Eimer nach.
Feederkörbe
Ich nutzte im Sommer relativ große Feederkörbe. Die Fische fressen sehr viel und daher muss auch viel Futter an den Platz. Da ich kaum weiter als 30 m werfen muss reichen Gewichte bis zu 40 Gramm vollkommen aus.

Haken
Im Sommer dürfen es ruhig etwas größere Haken sein. 12er Brassenhaken oder Rotaugenhaken bringen mir immer Erfolg. Die Vorfachlänge variiert zwischen 60 cm und 80 cm Länge.
Meine Lieblingsmarken sind hier Gamakatsu und Owner.
Langer Kescher
Für Friedfische eignet sich besonders gut ein langer Kescherstab mit rundem Kescherkopf. Mein Kescherstab ist über 3 m lang. So kann ich bequem vom Stuhl aus die Fische ohne Probleme keschern.

Montage
Wie schon erwähnt fische ich die sogenannte Schlaufenmontage. Diese Montage hat zwei große Vorteile. Sie zeigt die Bisse zuverlässig an, egal in welche Richtung der Fisch abzieht. Auch vorsichtigen Zupfer zeigt diese Montage konsequent an. Zudem ist diese Montage nahezu verwicklungsfrei.
Hier seht ihr ein Video, bei dem die Montage erklärt und gebunden wird: Schlaufenmontage binden

Gewässer und Bereiche
Im Sommer gehe ich gerne an tiefere und etwas breitere Kanäle – nicht weil ich im tiefen Bereich angeln möchte, sondern weil es dort mehr und größere Fische gibt als in kleineren Gräben.

Ich bringe meine Montage stets am gegenüberliegenden Ufer aus. Meist liegt der Köder dann nur maximal drei Meter oder weniger von der Uferbefestigung entfernt. Die Brassen und auch andere Fischen gehen an den Kanten auf Nahrungssuche. Daher ist dort der perfekte Ort für einen Futterplatz.

Bevor ein Köder an den Haken kommt füttere ich erst einmal 7-10 Körbe Futter an. Das ist wichtig, damit die Fische schon auf den Platz aufmerksam werden. Im Idealfall sind schon einige Fische am Platz, wenn man den ersten beköderten Wurf macht. Ich habe es dann schon oft erlebt, dass der Köder schon genommen wird bevor ich die Rute überhaupt abgelegt habe.
Tipp: Schnurclip
Nach dem ersten Wurf an meinen gewünschten Spot hänge ich die Schnur in den Schnurclip der Rolle ein. So kann ich immer wieder auf die gleiche Entfernung werfen. Das ist sehr wichtig, denn der Futterplatz muss bei jedem Wurf wieder möglichst genau getroffen werden.
Angst, dass ein extrem großer Fisch einsteigen und Abreißen könnte habe ich nicht. In sechs Jahren Feedern habe ich noch nie einen Fisch verloren, weil er zu stark war.

Futter und Köder
Futtermischungen
Ich passe die Farbe des Futters stets dem Gewässergrund an. Wenn ich ein einem Kanal mit dunklem Boden fische, dann wähle ich ein schwarzen bzw dunkles Futter. Fische ich in einer Kieskuhle mit sandigem Boden wähle ich ein helles Futter.
Im Sommer arbeite ich immer mit Partikeln im Futter. In vielen Fertigmixen sind bereits grobe Partikel vorhanden. Das können bunte Teile sein oder auch Getreidestückchen.
Zusätzlich bringe ich immer noch eine Dose Mais, einzelne Maden und Caster mit ein. Der Maisgeruch lockt die Weißfische zusätzlich an den Platz und die Maden bringen ein bisschen Leben auf den Platz.

Hakenköder
Als Köder kommen erst immer Maden zum Einsatz. Insbesondere Güstern und Rotaugen beißen darauf gerne. Nach einiger Zeit packe ich ein Stück Wurm mit auf den Haken. Hier kommen dann meist die besseren Fische wie Brassen zum Vorschein.

Wenn Mais mit ins Futter gemischt wurde sollte man auch unbedingt den Mais als Köder versuchen. Mais ist im Sommer einer der absoluten Topköder. Hier werden neben Rotaugen auch Alande und dicke Brassen gefangen.

Tricks und Tipps
Füttern im Intervall
Um den Platz unter Futter zu halten, hole ich die Montage alle 10 Minuten wieder ein und bringe sie mit neuem Futter wieder aus. So halte ich die Fische am Platz und locke immer wieder Neue an.
In der Regel finden sich zunächst die kleineren Weißfische am Platz ein. Nach längerem Füttern kommen dann auch die Brassen an den Platz.

Futter in Portionen behandeln
Maden, Caster oder Mais vergammeln relativ schnell, so das man das behandelte Futter nach der Session entsorgen muss. Daher gebe ich einen kleinen Teil des Futters in den Zwischeneimer um dort Mais usw hinzu zugeben. Den Großteil des trockenen unbehandelten Futters lasse ich im großen Eimer, damit ich das bei einer nächsten Session wieder verwenden kann.
Caster für Alande
Wer es auf Alande abgesehen hat sollte viel mit Castern arbeiten. Nicht nur das Futter sollte gespickt mit Castern sein, sondern auch als Hakenköder sollten diese zum Einsatz kommen.
Schlusswort
Es schmerzt mich immer wieder, wenn ich in den öffentlichen Netzwerken lese, dass Angler im Sommer als Schneider nach Hause gehen. Just jetzt im Sommer fressen die Fische am meisten… egal wie heiß es ist. Rotaugen, Brassen oder Güstern sind immer und überall zu fangen in unseren ostfriesischen Gewässern.

Ich hoffe ich konnte euch den Einen oder Anderen Tipp mit auf den Weg geben um eure Fänge zu maximieren. Würde mich freuen, wenn ihr ein Feedback auf Facebook oder Instagram da lasst.
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