Vorwort
Ich habe mir die letzten Jahre immer wieder vorgenommen das Angeln mit der Maiskette regelmäßig zu praktizieren. Leider war ich dann meist zu faul die Montagen vorzubereiten oder nutzte die Ruten für andere Zwecke.
Wie es geht haben mir Kollegen wie Mirco Dieken, Wolle oder Mirco K. schon einige Male gezeigt, aber schon beim nächsten Ansitz waren die Montagen wieder im Schrank verschwunden.
Jetzt hat aber ein Erlebnis am Wasser einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, von dem ich euch natürlich berichten möchte:
Ein klasse Erlebnis
Mit meinem alten Kumpel Henning ging es bereits im Mai an einen größeren ostfriesischem Kanal auf Raubfisch. Zumindest war das der Plan. Jeder von uns hatte in den frühen Morgenstunden ein paar Ruten mit Köderfisch ausgebracht und wir hofften auf den einen oder anderen Hecht.
Wie so oft in den letzten Wochen brachte Henning auch eine Montage mit Maiskette aus um einen großen Friedfisch ans Band zu bekommen.

In den ersten Stunden tat sich nichts an den Ködern. Doch dann ließ uns ein plötzlicher Ton vom Pieper zur Maisrute rennen. Henning setzte schnell den Anhieb und ich kescherte den Fisch. Es war ein schöner Brassen. Das war schon mal ein kleines Erfolgserlebnis an dem bis dato fischarmen Tag.
Nachdem er die Montage wieder neu beködert ausgebracht hatte dauerte es keine 30 Minuten und ein durchdringend anhaltender Piepton hallte vom Bissanzeiger. Wir rannten noch schneller wie beim ersten Mal, denn wir ahnten das es diesmal etwas wesentlich Besseres sein könnte.
Der Anhieb saß und der Fisch nahm richtig Fahrt auf so das die Rolle nur so kreischte. Als wir den Fisch nach zwei Minuten das erste Mal sahen waren wir beide baff. Es war – wer hätte es gedacht – ein Karpfen. Genauer gesagt ein Schuppenkarpfen. Ich hielt den gesamten Drill mit meinem Handy fest und als Henning den Schuppi dann endlich im Kescher hatte ließ er seiner Freude freie Lauf.

Henning war überglücklich über den 10-Pfünder und auch ich freute mich sehr für ihn. Es war sein erster „größerer“ Karpfen den er bis dato überlisten konnte.
Die Montage blieb auch nach dem Karpfen-Drill nicht unberührt und Henning konnte noch zwei weitere Brassen auf den Mais erwischen.
Einen Raubfisch haben wir übrigens an dem Tag nicht mehr zu Gesicht bekommen…
Erster Versuch am Ems-Jade-Kanal
Ich war von dem Erlebnis so begeistert, dass ich es schon am nächsten Tag selber testen wollte. Leider hatte Henning keine Zeit und so schritt ich solo zur Tat.
Die Karpfenruten, welche am Vortag nach als Köderfischruten dienten, habe ich erst am Wasser ummontiert. Ich hatte ewig kein Rig mehr montiert und beködert. Aus irgendeinem Grund empfand ich das früher als schwierig und umständlich, aber es war dann doch ganz einfach und ging recht fix. Die erste Montage brachte ich dann ufernah auf hartem Grund aus und warf eine handvoll Mais und etwas Grundfutter mit hinterher. Den Tipp dazu hat Henning von Wolle bekommen und ich habe ihn dann übernommen. Das hatte am Vortag ja auch wunderbar geklappt.
Gerade als ich die zweite Rute ausbringen wollte ging auch schon der Pieper der ersten Rute los. Ich ließ alles fallen und ging zügig zur Rute. Das Piepen hatte zwar aufgehört, aber ein Fisch hing trotzdem noch dran. Mein erster Fisch auf Maiskette war ein Aland! Kein Riese aber mit 35 cm schon ein guter Fisch.

Insgesamt brachte ich drei Maisketten aus. Um die Wartezeit auf einen Biss zu überbrücken brachte ich auch noch eine Feederrute mit Maden als Köder aus. Die Bissfrequenz war zwar nicht die Beste aber immerhin gab es hin und wieder Aktivität. So konnte ich im Laufe des Ansitzes noch ein paar Güstern, Rotaugen und Kaulbarsche fangen. Es fehlte leider die Brasse an der Feedermontage…
Aber dafür waren die Brassen beim Mais vorne mit dabei, denn ein Pieper meldete sich lautstark. Ein schöner Klodeckel war perfekt im Maulwinkel gehakt.

Es folgten noch zwei weitere Brassen in ordentlicher Größe im Laufe der kommenden Stunde. Dann gings auch für mich wieder nach Hause.
Zweiter Versuch im Fehnkanal
Mit meiner Nichte und meinem Bruder ging es für einen Abend an einen flachen Fehnkanal. Ich hörte, dass es in diesen Kanälen häufiger Mal zu Karpfenfängen kommt, daher versuchte ich hier einmal mein Glück.

Ich fütterte je drei Apfel-große Futterballen an je zwei Stellen an. Das Futter bestand aus 500g normalem Anlockfutter und einer großen Dose Dosenmais. Je vier Maiskörner brachte ich am Haar-Rig an und legte die Montage dann im Anfütterbereich ab.

Wir konnten zunächst ein paar Köderfische stippen und etwas später sogar einen kleinen Hecht damit fangen. Gegen 21:00 Uhr ertönte dann endlich ein Pieper, der an einer Maismontage angebracht war. Im Drill befand sich leider kein Karpfen aber dennoch war es ein neuer Fisch in der Maisliebhabersammlung: Es war eine Schleie von 41 cm.

Gegen Mitternacht meldete sich dann auch die zweite Maisrute. Das Piepen war relativ kurz aber ein Fisch hing dennoch. Diesmal war es wieder eine Brasse von knapp 45 cm.
Die Brassen hatten sich nun am Futterplatz eingefunden, denn bis 1:00 Uhr bissen noch zwei weitere Klodeckel am gleichen Futterplatz an. Der Größte ging fast an die 48 cm heran.

Insgesamt war es ein schöner Ansitz und ich konnte immerhin meine bis dato größte Schleie 2020 fangen.
Fazit
So einfach kann es manchmal gehen einen Fisch mit einer Maiskette zu fangen. Allerdings ist nicht jeder Tag auch Fangtag. Henning brauchte für seinen tollen Karpfen auch mehrere Ansitze. Und auch die Brassen wollen häufig nicht so wie wir Angler es gerne hätten.
Ich war definitiv sehr zufrieden einige Fische mit der für mich neuen Methode zu fangen. Wenn ich es oft genug versuche gesellt sich vielleicht ja dieses Jahr auch noch ein Karpfen in meinen Kescher. Drei Arten sind es bislang ja schon…
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