Vorwort
Nach meinem Urlaub auf den Kanaren standen schon die nächsten Ansitze in meinem geliebten Ostfriesland auf dem Zettel. Holger, mit dem ich schon seit einigen Jahren auf Fischfang gehe, war mal wieder zu Besuch. Es sollte auf Zander mit Köderfisch gehen. Auch mit meinem langjährigen Angelpartner Lenni sollte ein weiterer Ansitz auf Zander erfolgen. Beide Sessions haben es nun in diesen Bericht geschafft!
Ansitz Nr. 1: Nach dem Gewitter ist vor dem Zander
Keine 20 Stunden vor dem Ansitz mit Holger zog ein ordentliches Gewitter über Ostfriesland hinweg. Bis zum Mittag des Angeltages regnete es noch ordentlich und auch für den Abend war noch eine hohe Regenwahrscheinlichkeit gemeldet.
17:00 Uhr: Aufbau
Pünktlich kamen wir am Spot an. Als wir gerade unsere Angelschirme aufgebaut hatten fing es bereits wieder zu regnen an. Das zu beangelnde Knockster Tief war in diesem Bereich gute 40 m breit. Durch die Regenschauer der vergangenen 24 Stunden wurde stark gepumpt. Wir würden also eher auf Grundbleie anstatt Posen setzen um den Zandern nachzustellen.

18:00 Uhr: Feedern und Stippen
Zunächst mussten wir uns Köderfische beschaffen. Daher wanderten neben zwei Feederuten auch zwei Stippmontagen im Wasser. Das Stippen verlief zwar realtiv schleppend, aber dennoch konnten wir einige kleine Rotaugen, Rotfedern und Güstern landen.
Die Futterkörbe landeten am gegenüberliegenden Ufer. Hier konnten wir überwiegend Güstern fangen. Die meisten waren uns allerdings etwas zu groß um als Zanderköder eingesetzt zu werden. Auch ein paar Brassen ließen sich blicken.

19:30 Uhr: Aal auf Made
Das Wetter wendete sich mittlerweile zum Positiven. Der Regen verzog sich und die Sonne strahlte. Meinen Regenanzug mottete ich direkt wieder ein und genoss die Wärme. Die Fische wurden nun auch merklich aktiver und die Beißrate stieg.
Um 19:30 Uhr erhielt ich einige vorsichtige Zupfer an der Feederrute. Ich schlug sofort an. Da hing was am Haken, aber der Drill war doch recht merkwürdig. Das Ergbenis war auch nicht alltäglich – ein Aal schnappte sich die Maden. Noch nie hatte ich einen Aal an der Feederrute und vor Allem auch nicht am helligten Tag. Leider war der Aal ganz knapp untermaßig und musste wieder ins Wasser.

In Tide abhängigen Gewässern werden öfter Aale am Tag gefangen. Doch unser Gewässer war definitiv nicht Tide abhängig.
22:00 Uhr: Ein schöner Zetti
Um 21:00 Uhr begannen wir gemütlich die Köderfische auszubringen. Meine letzte Rute versuchte ich am gegenüberliegenden Ufer zu platzieren. Erst nach dem dritten Wurf landetete der Köderfisch an der Stelle, woch ich ihn haben wollte. Ich legte die Rute in den elektrischen Bissanzeiger und begann die Schnur zu straffen. Mitten in dem Vorgang machte der Pieper plötzlich Alarm! Ich vermutete, dass ein Gegenstand durch die Pump-Strömung in die Schnur geschwemmt wurde, doch die Schnur flog nur so von der Rolle. Ich wartete noch kurz ab und schlug dann mutig an – Ein Fisch wehrte sich am anderern Ende! Der Drill war die ersten Sekunden wirklich wild, doch dann stellte der Fisch das Kämpfen ein und ließ sich in der Strömung treiben wie ein nasser Sack.
Erst vor unseren Füßen ging der Kampf wieder los. Es war ein großer Zander, der da Rabatz machte. Holger konnte dann den Räuber gekonnt keschern. Der Zander hatte genau 76 cm und war damit mein neuer PB.

Meine vorherige Bestmarke lag bei 73 cm. Hier der damalige Bericht dazu: https://angelninostfriesland.com/2017/05/24/pb-zander-bei-spontaner-spinntour-angeln-im-mai-2017/
Bis 1:00 Uhr nachts passierte leider bis auf zwei Brassen nichts mehr. Dennoch war es ein schöner Ansitz.
Ansitz Nr. 2: Lenni räumt ab
Mit Lenni ging es ein paar Tage später auf den zweiten Zander-Ansitz der Woche. Wir wählten zwar den selben Kanal, aber einen Abschnitt der einige Kilometer entfernt lag. Hier war der Kanal deutlich schmaler und wir konnten die Fressrouten der Zander einfacher befischen.
20:30 Uhr: Aufbau
Da der Anlasser meines Autos am Vortag den Dienst versagte holte Lenni mich von zu Hause ab. Um 20:30 Uhr kamen wir am Spot an und bauten direkt auf. Zunächst brachten ich eine Feederrute aus und Lenni eine Stippe.
Nach und nach kamen unsere Köderfische zum Vorschein und wurden direkt an die Zandermontagen gepackt. Neben einigen zu großen Güstern konnte Lenni noch einen schönen Brassen überlisten.

22:00 Uhr: Ein guter Zander
Die Dämmerung setzte gerade ein, da machte ein Bissanzeiger von Lenni auf sich aufmerksam. Schnell ging es zur Rute um Fühlung an der „freien Leine“ aufzunehmen und siehe da: Der Köderfisch hatte einen Abnehmer gefunden! Der Fisch nahm langsam aber stetig Schnur. Nach einer guten Minute setzte Lenni den Anhieb und stieß auf guten Widerstand. Der Fisch legte sich ordentlich ins Zeug, doch zusammen konnten wir den schönen Fisch an Land bringen. Es toller Zander von 72 cm lag im Kescher!

22:10 Uhr: Der zweite Trupp-Zander
Der erste Zander war noch nicht einmal versorgt, da schlug auch schon der zweite Bissanzeiger an. Ich übernahm die Versorgung des ersten Zanders, während Lenni zu seinre zweite Route stürmte. Auch hier war definitiv ein Räuber am Werk und nahm Schnur. Wieder fühlte sich der Fisch gut an nach dem Anschlag. Nach ähnlichem Drill landete der zweite Zander im Kescher. Dieser Zetti war mit 66 cm nur minimal kleiner und ein weiterer toller Fisch.

Beide Fische bissen nur 2 Meter vor unserer Uferseite auf Grund. Da beide Fische fast zeitgleich kamen vermuteten wir einen Trupp Stachelritter. Das war mal ein Paukenschlag
Bis zum Ende der Session blieben die Bissanzeiger still. Aber will will bei zwei tollen Zandern schon meckern?

Fazit
Wieder mal haben die Zander in der Dämmerung gebissen. Das scheint wirklich die beste Beißphase im Sommer zu sein. Beide Sessions haben sehr viel Spaß gemacht! Ich hoffe bald im Ems-Jade-Kanal noch einen erfolgreichen Ansitz starten zu können. Bis dahin euch allen viel Erfolg am Wasser!