Vorwort
Das Angeln mit Köderfisch habe ich bislang noch nicht allzu häufig betrieben. Reine Köderfischansitze kann ich an einer Hand abzählen. Immerhin konnte ich im letzten Jahr meine ersten Hechte tagsüber, sowie nachts einen Aal mit dieser Technik erbeuten. Mit zwei Kollegen ging es nun an den Raubfisch, der mir noch vergönnt war: dem Zander!
Der Ansitz
Das Wetter hatte sich die letzten Tage etwas stabilisiert, so dass wir am Tag des Ansitzes 18° C hatten. Der kaum merkliche Wind flaute zur Dämmerung gänzlich ab, so dass wir eine spiegelglatte Wasseroberfläche vorfanden.
Wir wählten einen Kanal mit einem gutem Zanderbestand. Vor Allem mit der Spinnrute werden hier immer wieder schöne Fänge gemeldet. Da auch regelmäßig Hechte gefangen werden standen unsere Chancen nicht schlecht zumindest einen Biss zu erhalten.

Technik und Taktik
Wir nutzten Köderfische bis maximal 12 cm als Hakenköder. Da wir keine frischen Köderfische hatten mussten wir auf Gefrorene zurück greifen.
Wir zogen die Fische mit einer Ködernadel auf und ließen den Haken im Kopfbereich heraus schauen. Als Haken kamen Blitzhaken, Einzelhaken und Drillinge zum Einsatz.

Als Bissanzeiger kamen Posen, Pieper und leuchtende Ü-Eier zum Einsatz. Die Rollen waren stets auf um ein widerstandsloses Abziehen des Fisches zu ermöglichen.
19:00 Uhr: Aufbau und Köderfisch Beschaffung
Die Montagen waren schnell ausgebracht. Wir legten die Köderfische unweit vom Ufer ab, da wir hier die Zander in der Nacht vermuteten. Da wir fast keine frischen Köfis hatten, sondern vielmehr auf gefrorene Fische zurückgreifen mussten, brachten wir noch zwei Feederruten aus. Die Beißfrequenz war nicht überragend, dennoch konnten wir noch circa 15 brauchbare Güstern und Rotaugen unserem Sortiment hinzufügen.

22:00 Uhr: Mein erster Köfi-Zander
Um 21:45 Uhr beköderten wir unsere Köfi-Montagen neu. Während ich eine Rute wieder mit frischen Fisch ausbringen wollte sah ich im Augenwinkel, dass meine Hechtpose auf Wanderschaft ging. Diese hatte ich zu Beginn der Session mit einem größeren gefrorenen Rotauge und Doppeldrillingssystem nah an einem Schilfgürtel platziert, da ich hier einen Hecht vermutete.

Die bauchige Pose zog relativ zügig ab. Ich ließ dem Räuber dennoch etwas Zeit den Köderfisch ganz aufzunehmen. Der Anschlag war erfolgreich und ein Fisch war im Drill. Nach einer guten Minute konnte Mirco den Fisch keschern. Es war zu meiner Überraschung kein Hecht, sondern mein Zielfisch. Mit 57 cm war das mein neuer Köfi-Zander PB. Die Haken saßen beide im vorderen Maulbereich des Fisches, so dass ich ihn einfach enthaken konnte. Dennoch entnahm ich den Stachelritter, da sich diese Größe perfekt für die Pfanne eignet.

23:00 Uhr: Der zweite Zander
Lenni stellte seine Ruten während der Dämmerung vertikal auf. Als Bissanzeiger nutzte er leuchtende Ü-Eier, welche in die Schnur eingehängt werden. In das gelbe Plastik-Ei wird neben einem Knicklicht auch ein Bleigewicht gelegt. Am oberen Ende wird ein Haken befestigt, damit das Ei in die Schnur gehangen werden kann. So werden effektiv abziehende Fische und auch Fallbisse erkannt.

Um 23:00 Uhr zuckte ein Ü-Ei mehrfach und zeigte somit Fischkontakt an. Lenni gab umgehend etwas Schnur nach und nahm im Dunkeln Fühlung auf. Der Fisch, welcher den Köder am gegenüberliegenden Ufer aufnahm, nahm weiter stetig Schnur. Der Anschlag saß und der Fisch wehrte sich. Mitten im Drill schien der Fisch ausgeschlitzt zu sein. Erst kurz vor unseren Füßen gab der Fisch nochmals Gas. Im Kopflampenlicht kam der zweite Zielfisch zum Vorschein und ich konnte ihn nach kleineren Problemen keschern. Dieser Zander maß 61 cm und biss auf eine 10 cm lange Güster am Blitzhaken.

00:15 Uhr: Mini-Aal
Nach dem zweiten Fang kehrte Ruhe ein. Erst um Mitternacht bekam ich einen Zupfer auf meine einzige Wurmrute. Ein paar Minuten später kam ein weiterer Zupfer und ich kontrollierte vorsichtshalber den Köder. Beim Herausheben fiel erst auf, dass sich ein Satzaal den Wurm geschnappt hatte. Dieser wurde direkt wieder ins Wasser entlassen.

01:00 Uhr: Spannung vor dem Abbau
Wir entschieden uns um gegen 01:00 Uhr einzupacken. Langsam kam ordentlich Wind auf und wir hatten am nächsten morgen noch was vor. Als wir gerade anfangen wollten abzubauen zog abermals eine meiner Posen ab. Diese war mit einem Rotauge und einem Einzelhaken bestückt. Ich ließ dem Räuber wie gewohnt etwas Zeit mit dem Fressen. Als sich die Pose aber für einige Minuten nicht mehr rührte kamen mir Zweifel und ich schlug an. Leider blieb diesmal nichts hängen. Der Räuber hatte scheinbar den Braten gerochen und den Köderfisch wieder ausgespuckt.
Fazit und Erfolgsfakten
Der Ansitz hat sehr viel Spaß gemacht und wir konnten die ersten Zander auf Köfi dieses Jahr erbeuten. Hier nochmal die wichtigsten Erfolgsfakten zusammengefasst:
Montage: Posen- oder Grundmontage / Bügel offen oder Bremse auf
Köder: Kleine Güstern und Rotaugen aufgezogen mit der Ködernadel
Ablagestellen: Ufernah an der Kante
Beißphase: Zwischen 21:00 Uhr und 01:00 Uhr
Taktik: Bei Biss geduldig bleiben mit dem Anschlag
In der kommenden Woche geht es mal wieder auf Aal!
Klingt nach einer spannenden Zandernacht! Schöner Bericht!
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Danke dir Holli. Höre ich sehr gern. Die Nacht war super. Ich teste derzeit weitere Stellen an, wo die Bissfrequenz vielleicht noch höher ist. Lg Gü
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Moin,
Sehr schöner Bericht!!!
bleibt die Frage nach dem Gewässer, handelt es sich um ein Bvo Gewässer?
Bin für jeden Tipp dankbar bez. Zandergewässer:) ))
wenn es nicht gerade das Knockster Tief oder der EJK war, denn diese Kanäle beangel ich sehr oft!
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Moin Fritz. Erstmal herzlichen Dank für dein Feedback. Diese Zander haben wir am Knockster Tief gefangen. Ist auch neben dem EJK mein liebstes Zandergewässer. Gruß Gü
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